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Kind mit Zwangstörung

Thema: Kind mit Zwangstörung

Hallo, bei meinem knapp 15-jährigem Sohn wurde ein Waschzwang diagnostiziert. Wir sind bei einem Jugendpsychiater und bei einem Therapeuten. Das Ganze begann mit dem Schulwechsel und der Waschzwang wird etwas weniger, allerdings entwickelt er jetzt andere seltsame Verhaltensweisen, wie ständiges Murmeln, sich wiederholende Bewegungen usw. Angeblich macht er das aber nur zu Hause. Er ist die halbe Nacht auf und schläft am Wochenende bis in den Nachmittag. Kontakt mit gleichaltrigen Kindern hat er nur in der Schule, seit Corona war keiner seiner Freunde mehr bei uns zu Hause. Leider hat er absolut KEINE Einsicht, dass er Unterstützing braucht um aus dieser Nummer wieder heraus zu kommen. Der Psychiater hat ihm Sertralin verschrieben, mein Sohn sagt, dass er das nicht nehmen will, weil er es auch so schafft. Es schaut aber nicht danach aus. Zwingen kann man ihn ja nicht und Einsicht gibt es keine. Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Es belastet unser Familienleben mittlerweile sehr. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen und ist schon weiter im Geschehen? Meine Psychologenfreundin meint, dass wir froh sein können, dass er zur Schule geht und dass er mit geht zur Therapie und wir erst am Anfang stehen. Mir macht es Angst was noch alles kommt. LG Paula

von paula_26 am 24.03.2024, 19:09



Antwort auf Beitrag von paula_26

Habt ihr schon mal an einen Aufenthalt in der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie gedacht ? Das klappt aber natürlich auch nur wenn er da mitmacht. Ansonsten ist er doch sicher in ambulanter Therapie ? Wie genau ist seine Diagnose ? VG

von iriselle am 26.03.2024, 13:50



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Für ein bisschen Waschzwang braucht es sicher keinen stationären Aufenthalt - man muss nicht immer alles gleich pathologisieren.

von kirshinka am 26.03.2024, 16:23



Antwort auf Beitrag von paula_26

Waschzwang hatte mein Neffe in dem Alter auch. Also ständiges Hände waschen. Lassen - geht wieder weg!!!! Und eine sehr gute Handcreme ihm immer wieder Nahe legen. Wenn man das immer wieder thematisiert, gibt man dem Kind nur das Gefühl, mit ihm sei was verkehrt. Frag dich, warum dich das Händewaschen so belastet. Und dann atme tief durch. Mein Kind hatte das auch - ich konnte besser mit umgehen, als ich mir sagte, sie braucht das grade als Halt und es wird wieder weg gehen. Händewaschen alleine ist kein Grund für Medikamente. Und in dem Alter würde ich das noch den temporären Ticks zuordnen - eine Zwangsstörung ist ein lange manifestiertes Verhalten. Bei Jugendlichen kommt und geht alles mal. Die sind sich noch am ausprobieren. Und wenn man sie jetzt so negativ definiert - das bleibt kleben und ich denke dass das langfristig eher kontraproduktiv ist.

von kirshinka am 26.03.2024, 16:22



Antwort auf Beitrag von paula_26

Leider gibt es Psychiater, die schnell Medikamente verschreiben. Diese Medikamente sind mit Vorsicht zu genießen, da sie alle Nebenwirkungen, teils auch heftige, haben. Eine Gesprächstherapie wäre wohl das Beste. Vielleicht gibt es auch Gruppentherapien. Ich finde das Verhalten deines Sohnes nicht so krankhaft, dass ein Aufenthalt in einer Klinik nötig wäre. Es gibt übrigens auch Psychopharmaka ohne Nebenwirkungen, die auch nicht verschreibungspflichtig sind: Sport, Musik und Tiere. Treibt dein Sohn Sport? Wenn nein, hätte er Lust dazu? Joggen mit guter Musik ist mein "Antidepressivum" Habt ihr Haustiere? Tiere können auch helfen.

von Sunflower2210 am 03.05.2024, 16:47