Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Banu28 am 30.04.2024, 11:21 Uhr

Selbst-Überlastung...

Hallo,

was das "Tragebaby" angeht, ist das Problem selbstgemacht. Du musst dein Kind nicht ständig herumtragen, wenn dein Rücken das nicht mitmacht. Und doch, dein Sohn kann sich hier umgewöhnen! Mein Sohn war auch ein Tragekind, aber er war ein sehr großes Baby und noch dazu habe ich selbst zwei Bandscheibenvorfälle. Und deshalb konnte ich ihn eben nur ein paar Wochen tragen, und danach eben nicht mehr. Er war trotzdem ein glückliches Baby und hat sich schnell umgewöhnt.

Klar motzt und protestiert dein Sohn einige Tage, wenn der Trageservice wegfällt. Und das ist auch sein gutes Recht. Denn Babys sind Gewohnheitsmenschen, sie geben liebgewonnene Dinge nur sehr ungern auf. Aber sie schaffen das natürlich. Dein Sohn ist jetzt in einem Alter, wo er es problemlos verkraftet, wenn er nicht mehr den lieben langen Tag herumgeschleppt wird. Du darfst damit aufhören und den kleinen Konflikt mit ihm, den das bedeutet, einige Tage aushalten.

Das zweite Thema ist deine Ehe. Offenbar belastet dich das Schleppen und Betreuen eures Kindes so sehr, dass du kaum noch positive Gefühle zeigen kannst. Auch deshalb solltest du jetzt unbedingt mit der Selbst-Überlastung aufhören! Man kann ein wenig verstehen, dass dein Mann die Schlepperei eures Sohnes nicht mit übernehmen will, weil das nämlich in diesem Alter völlig unnötig ist. Auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst: Dein Sohn liebt es, aber er braucht es nicht.

Trotzdem sollte dein Mann nicht so mit dir reden, wie er das tut. Er ist abwertend und lieblos, wenn er sagt, du sollst einfach zu deinen Eltern gehen, anstatt das nur zu sagen. So was geht GAR nicht. Ich kann mir das nur so erklären, dass er sehr genervt ist von deinen Klagen. Und die wiederum kannst du selbst abstellen, indem du viel besser auf dich achtest und deinem Sohn erlaubst, ein klein wenig selbstständiger zu werden.

Falls dein Mann in Vollzeit arbeitet und du zu Hause bist, ist es normal, dass du das Meiste machst. Er sollte sich trotzdem einbringen. Mein eigener Mann hat sich immer eine Stunde um die Kinder gekümmert, wenn er Feierabend hatte, so dass ich etwas Zeit für mich hatte. Er hat die Kinder auch mal gebadet, gewickelt, gefüttert, mit ihnen gespielt und sie abwechselnd mit mir ins Bett gebracht. Am Wochenende hat er sie auch mal länger genommen. Ein Vater muss stattfinden.

Ich würde zwei Dinge tun: Ich würde erstens aufhören, deinen Sohn überzubetüddeln und ihn ständig zu tragen, weil das dir und auch der Stimmung in der Familie schadet. Und anstatt zu klagen, würde ich zweitens deinem Mann positive Vorschläge machen, wie er sich einbringen kann. Männer können mit konkreten Ansagen viel besser umgehen. Sage ihm, was genau er tun kann.

Dass er z.B. nach Feierabend zu Hause etwas chillen darf, danach aber ein Stündchen das Baby nehmen und auch versorgen soll. Und dass er auch am Wochenende mal Papa-Sohn-Aktionen zu zweit mit dem Baby macht (spielen, einkaufen, baden, Verwandte besuchen usw.).

Ich glaube, dass die Stimmung sich dann auch wieder bessert.

LG

 
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