Frage: Premilch und Speiseplan Kind 12 Monate alt

Hallo Frau Neumann, Mein Sohn wird nächste Woche 1 Jahr alt. In letzter Zeit haben wir damit begonnen, ihn langsam an Familienkost zu gewöhnen, da er seinen MittagsBREI nicht mehr so gerne isst und den Milchbrei am Abend komplett verweigert. Ich stille ihn nur noch in der Nacht. Unsere neue und aktuelle Essensroutine sieht folgendermaßen aus: Morgens bekommt er eine Flasche Pre-Milch, von der er meist nur etwa 100 ml trinkt. Wir frühstücken dann (ca. 1 Stunde später) gemeinsam, zum Beispiel mit Porridge, Brot mit Butter oder Leberwurst, kleinen Bananenpancakes oder herzhaften/süßen Waffeln (die Süße kommt nur von Bananen). Dazu gibt es immer frisches Obst oder Gemüse. Manchmal gibt es vor oder nach dem ersten Nickerchen am Vormittag noch eine zusätzliche Flasche mit etwa 120 ml, aber nicht immer. Mittags bekommt er seit Kurzem den Milchbrei (wir geben den Milchbrei nun mittags, da wir abends zusammen warm essen wollen). Er verweigert diesen aber größtenteils. Dann bieten wir ihm zum Beispiel Brot mit Frischkäse an, dazu Obst und Gemüse. Wenn er am Vormittag keine zusätzliche Flasche bekommen hat und mittags an die Brust möchte, gebe ich ihm dann eine zweite Flasche. Am Nachmittag gibt es entweder Getreide-Obst-Brei oder einfach Obst/Gemüse und Zwieback oder ähnliches. Abends isst er dann mit uns zusammen (Gemüse, Kartoffeln/Nudeln, Fleisch/Fisch). Danach bekommt er meist noch eine kleine Flasche (120-150) ml Pre, abhängig davon, wie viel er gegessen hat. Über den Tag verteilt bieten wir ihm zu den Mahlzeiten Wasser an, aber leider ist er kein besonders großer Wassertrinker.   Ich habe immer versucht, die empfohlene Menge Milch zu erreichen. Kann ich die Flasche mit Pre-Milch am Vormittag/Mittag trotzdem weglassen, auch wenn er morgens wenig trinkt? Ich vermute, dass er morgens wenig trinkt, weil er nachts gut gesättigt ist (von der Brust).Und ist es in Ordnung, ihm diese weiterhin mittags zu gewähren, wenn er an die Brust möchte?   Kann ich ihm auch die Flasche am Abend weiterhin geben, vor allem wenn er wenig gegessen hat? Oder sollte ich diese nun weglassen (auch wenn er wenig isst)? Beim gemeinsamen Familienessen geht doch noch ziemlich viel daneben. Da fühle ich mich durch die Preflasche irgendwie abgesichert, dass er satt und genährt ist.. Andererseits hat er nachts manchmal mit dem Magen zu tun und da frage ich mich natürlich auch, ob das davon kommt, dass er jetzt viel mehr feste Nahrung zu sich nimmt ODER ob es an der zusätzlichen Flasche Pre am Abend liegt..ch gebe ihm die Flasche vor dem Zähneputzen. Er möchte die Milch nicht aus einem Becher oder einem Strohhalm trinken. Und welche Alternativen gibt es zum Milchbrei? Ich habe oft Sorge, dass er nicht auf die empfohlene Menge Milch kommt.. Gleichzeitig treibt mich auch der Gedanke um, dass er am Ende Nuckelflaschenkaries bekommen könnte (Flaschen werden aber immer zügig ausgetrunken; kein Dauernuckeln).   Vielen Dank für Ihre großartige Unterstützung in diesem Forum!

von Lauranonce am 27.04.2024, 21:34



Antwort auf: Premilch und Speiseplan Kind 12 Monate alt

Hallo Lauranonce momentan trinkt dein Sohn etwas zwioschen 300-400 ml Pre-Milch am Tag und wird nachts noch gestillt. Wie viel Muttermilch dein Kind trinkt, weißt du allerdings nicht. Es scheint jedoch soweit ausreichend und genug zu sein, so dass dein Kind morgens nach dem Aufwachen keine große Menge Pre-Milch benötigt, um satt, zufrieden und fit in den Tag zu starten. Ich denke, du kannst diese frühmorgendliche Flasche darum evtl schon weglassen und ggf könnt ihr mit dem gemeinsamen, üppig klingenden Frühstück dafür ein klein wenig eher beginnen. Was hältst du von Kuhmilch? Möchtest du von der Pre-Milch irgendwann auf Kuhmilch umsteigen oder hast du hier andere Pläne? Wenn du zu Kuhmilch als Trinkmilch überleiten möchtest, könntest du beginnen morgens beim Frühstück schon jetzt eine kleine Tasse lauwarme Kuhmilch anzubieten, einfach zum langsamen dran gewöhnen**** Noch ist dein Kind klein und darf sinnvoll in den Tag eingebettet bzw nach Bedarf Pre-Milch angeboten bekommen. Ähnlich wie beim Stillen nach Bedarf kann Pre-Milch im Fläschchen als Angebot nach Bedarf gegeben werden. Zusätzlich kannst und darfst du stillen, so wie es für euch beide passt. Stillen und Pre-Milchfläschchen sollten die normale und altersgerechte (individuelle) Entwicklung jedoch nicht blockieren. Beides sollte bedürfnisorientiert und bedarfsentsprechend in den Alltag (und Nacht) eingepasst sein. Vermeidet es einfach nur, dass dein Kind zu viel Milch nur aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit trinkt. (Vielleicht ist das Saugbedürfnis momentan noch ausgeprägter, was sich bald ändern kann und wird.) Beim Stillen kommt zusätzlich noch ein weiterer Aspekt hinzu. Denn stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Stillen ist so viel mehr. Insofern ist stillen vollkommen in Ordnung, sofern (d)ein Kind trotzdem genügend Beikost bzw Familienkost, feste Kost isst und aktiv und fröhlich die Mahlzeiten selbst und aktiv, freudig mitisst. Beim Stillen hast du keine Kontrolle über zugeführte Mengen oder Kalorien. Darum darfst du darauf vertrauen, dass dein gesundes und altersentsprechend entwickeltes Kind so viel von all deinen (passenden) angebotenen Speisen isst und trinkt, dass er damit satt und zufrieden wird. Biete eine zu deinem Kind passende und geeignete Kost an. In einem Nachfolgeposting schicke ich dir noch ein paar Inspirationen dazu hinterher.   Trinken: Ob dein Kind genügend isst und trinkt, das bemerkst du an der Gewichtszunahme (bzw daran, dass dein Kind nicht merklich abnimmt) und dass die Windeln (sofern ihr welche benutzt) immer ausreichend nass sind. Es ist wunderbar, dass du zusätzliches Wasser als Trinkmöglichkeit anbietest. Wenn dein Kind davon trinkt ist gut. Wenn dein Kind aktuell noch keinen Bedarf hat, dann trinkt er nicht und das ist okay, sofern die Windeln ausreichend nass sind, Denn dann wird ihm die aktuelle Flüssigkeitsmenge durch Pre-Milch, Muttermilch und Essen (Obst, Brei, etc) ausreichen. Je mehr feste Kost und je mehr salzhaltige Kost (Familienkost, Brot et) dein Kind essen wird, desto mehr wird dein Kind zusätzlich trinken. Also dann Grüße und bis gleich im Nachfolgepost Birgit N.   *** Fläschchen / Milch / Kuhmilch: Ganz allgemein wird empfohlen, den allmählichen und kompletten Umstieg auf Kuhmilch und auf altersgerechte Trinkgefäße bis etwa dem 16. /18. Lm (achtsam) überzuleiten. Nach dem 1. Geburtstag könnte bereits auf Kuhmilch (auch Abschaffung von Fläschchen) umgestellt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass das direkt sofort nach dem 1. Geburtstag geschehen muss. Es reicht erst einmal aus, darüber Bescheid zu wissen, dass es prinzipiell möglich und mittelfristig auch erwünscht ist, wegen der Zahngesundheit, Mundmotorik, Sättigung, Gewohnheit, etc.. Fläschchen mit besonderen Aufsätzen sollten darum im 2. Lj achtsam Verwendung finden und die Umstellung auf Kuhmilch bzw andere Trinkgefäße darf und kann im Zeitraum zwischen dem 13. -18. Lm (++) zum individuell richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dieser Zeitpunkt, wird bei gesunden und altersentsprechend entwickelten Kindern auch allerspätestens bis zum 18. Lm kommen (Saugbedürfnis lässt nach). Fläschchen sollten in diesem Alter möglichst nicht aus Gewohnheit gegeben werden.  Im 2. Lj werden etwa 300 ml Kuhmilch im Rahmen einer ausgewogenen, vollwertigen Misch- bzw vegetarischen Kost empfohlen. 100 ml Kuhmilch kann man ersetzen durch jeweils ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (=ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse, bzw 100g Naturjoghurt und ca.30-40g Frischkäse. Das gilt als adäquat in Bezug auf den Calcium - und Eiweißgehalt. Wenn du noch zusätzlich stillst, kann die Milchmenge auch noch kleiner ausfallen.                  

von Birgit Neumann am 29.04.2024



Antwort auf: Premilch und Speiseplan Kind 12 Monate alt

Hallo Lauranonce Hier ist noch etwas Inspiration für Familienkost Grießschnitten statt Milchbrei: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (+/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du den festen Brei in Stücke schneiden. In einer beschichteten Pfanne etwas Butter schmelzen, die Grießstücke einlegen, leicht in der Butter erwärmen und auf einen Teller geben. Dazu Obstmus (selbst zubereitet) Z. B. Apfelmus, oder zerdrückte Birne, Banane,   statt GOB: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleinere die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Muss aber nicht sein, kannst auch die Haferflocken einfach so verwenden. Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl/die Haferflocken dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei. Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. dazu bspw Joghurt   Apfel-Süßkartoffelkekse 50g Apfel, fein gerieben 50g Süßkartoffeln, fein gerieben 80g Vollkornmehl 1/2 TL Backpulver, 20g Butter Apfel und Süßkartoffel schälen, waschen, auf einer feinen Reibe (geht auch grob) jeweils 50g reiben. Restliche Zutaten zufügen und alles verkneten. Aus dem Teig ca Kekse formen und im vorgeheizten Ofen (180°) ca 15-20 min backen bis fertig.   Muffins / 6 Stück 1 reife Banane 1/2 Tasse geriebenen Apfel ein paar TK Heidelbeeren oder frische 125g Mehl 1 kleines Ei 60g geschmolzene Butter etwas Zimt und Vanille 1 TL Backpulver aus den Zutaten einen Muffinteig herstellen und die Muffins wie üblich backen: im vorgeheizten Ofen (180°) ca 25 min,   Süßkartoffelpommes aus dem Ofen: Süßkartoffel schälen, waschen, in Sticks schneiden, in Öl wenden. Im Ofen backen (190°C, ca 15 min) bis weich.   Herzoginkartoffeln: 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit Hilfe von zwei TL Nocken abstechen und diese auf ein Backblech/Backpapier setzen. Mit etwas Sahne bepinseln und ca 15 - 20 min im Ofen bei 190° backen.   Obst: fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich, Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdückte bzw platt gedrückte (!) Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren ggf vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen. Orangen - oder Mandarinefilets oder in Scheiben geschnitten (ohne Schale) und falls du noch die ein oder andere Frage hast, worauf ich nicht ganz so ausführlich drauf geantwortet habe, dann meld dich nochmal. Grüße Birgit N.

von Birgit Neumann am 29.04.2024



Antwort auf: Premilch und Speiseplan Kind 12 Monate alt

Hallo Frau Neumann, vielen Dank für Ihre wertvollen Tipps und Rezeptideen. Ich habe das Gefühl, dass mein Sohn Kuhmilch nicht so recht verträgt. Er hat Hautprobleme und ich bilde mir ein, dass diese schlimmer werden, wenn er Milch bekommt. Allerdings habe ich ihm auch ein paar Mal Gute- Nacht- Gläschen mit Milch von Hipp zum Abend gegeben und das war kein Problem (Diese mag er übrigens auch im Gegensatz zum frisch zubereiteten Milchbrei). Auch bei Frischkäse konnte ich keine Verschlechterung der Haut feststellen. Vielleicht ist es Einbildung, aber deshalb habe ich Kuhmilch (als Getränk oder im Milchbrei) ansonsten gemieden. Wäre es in Ordnung eine Weile noch bei der Premilch zu bleiben (zum Beispiel zum Frühstück dazu) oder wäre eine andere Alternative vorerst denkbar?  

von Lauranonce am 08.05.2024, 14:00